Ich weiß es ist schon April und der Nektar fließt und die Bienen entwickeln sich, aber irgendwie hängen mir meine Völkerverluste des letzten Winters noch immer nach. Deshalb schreib ich euch jetzt einen kleinen Roman in der Hoffnung, dass den auch wer lesen mag
Ich hab' 2005 Jahren mit 8 Schwärmen (ja wirklich und die frühen brachten im ersten Jahr schon 20kg Honig!) angefangen und hatte davon im nächsten Frühjahr noch 7, einer ist auf der Brut sitzengeblieben und unter der Honigkappe verhungert. 2006 ist gut verlaufen, gute Erträge, meine Königinnenzucht lief nicht so toll, aber 11 Stk. eingewintert. 2007 hatte ich diese 11 Völker und eine Nachzucht von 7 Stück (Sammelbrutableger nach Liebig). 2007 winterte ich 16 Völker ein (2 habe ich zusammengelegt, weil ich nur für 16 Material hab).
In dieser Zeit habe ich immer mit AS im August (2x Medizinflasche) und OS im Dezember (Verdampfer) behandelt. Meine Varroakontrolle über die Windel mache ich ab Juli und vor der OS-Behandlung. Mein Befall hält sich in Grenzen und ich denke ich hab' das Varroaproblem ganz gut im Griff.
Im Winter 2007/2008 hab' ich 7 Völker verloren und 2 (eher späte fremde Schwärme) sind sehr bescheiden. Das verrückte daran ist, dass fast ausschließlich Völker aus der Zucht 2007 betroffen sind. Diese Völker wurden im Mai gebildete (und mit Milchsäure im brutfreien Zeitraum behandelt) und sind stark in den Winter gegangen.
Die Mutter war eine zugekaufte Reinzuchtkönigin, die ich im Juli 2006 mit einen Kehrschwarm (Kellerhaft) vereinigt habe. Ich hatte 2 dieser Königinnen, der erste wurde innerhalb von 2 Wochen komplett ausgeraubt, kaum Brut, tot. Der 2. hat sich gerappelt und ging in den Winter. 2007 habe ich von dieser Königin nachgezüchtet und während der Sammelbrutableger lief, hat dieser Stock mitten in der Tracht (Mai) umgeweiselt. Ich war nicht besonders angetan von meiner 44Euro Investition.
August habe ich wieder alle (alte und junge) Völker AS behandelt, die Jungvölker hatten erwartungsgemäß relativ wenig Varroaabfall (vor und nach der Behandlung) und mit 25kg Zucker (2 zu 3) in 2 Raten à 15l eingefüttert (Anfang Sept. alles drin). Alle Völker waren stark (mindestens 2,5kg Bienen im Oktober)
Im November habe ich einen Varroatest gemacht und festgestellt, dass die Jungvölker viel zuviel Abfall (10 in 5 Tagen!) hatten und und hab' unten den Boden geöffnet und ca. 2kg Totenfall unten rausgeräumt!
Die Völker waren sehr schwach 2-3Rahmen, aber ich wollte sie nicht auflösen, hab' sie im Dezember OS behandelt wie die anderen. Die alten Völker (Königinnen von 2005) hatten kaum Abfall und kaum Tote (normal eben), haben wunderbar ausgewintert und sind schön stark (außer einem Drohnenbrütigen, aber das ist normal denke ich).
Im Februar in den ersten Flugtagen wurden dann genau diesen schwachen Völker geräubert, ich hab' sie aufgelöst (teils nix mehr drin, teils 1 Königin+20 Bienen). Die Rahmen waren teilweise stark verkotet.
Ich weiß immer noch nicht was da falsch gelaufen ist. Dass Varroa das Problem war, kann ich mir eigentlich nicht vorstellen, da sollten doch die starken Wirtschaftsvölker (mit einer Behandlung weniger) eher betroffen sein.
Vielleicht bekommt jemand von euch den Knoten gelöst. Ich bin sicher ein unerfahrener Imker, aber ich les' 3 Bienenbücher im Jahr, hab' alle greifbaren Kurse gemacht und bin im Verein gut beraten, der Nachbar (Imker der mich angesteckt hat schaut auch oft vorbei und keiner kann mir so richtig sagen was da passiert ist.
Vielen Dank für's geduligige Lesen
Helmut