Morgen allerseits,
1833 gab Dr. K. A. Ramdohr, der Lehrer Dzierzons eine wissenschaftliche, imkerliche Betriebsweise zum Besten und behauptete, daß Muttervolk mit samt seinen Schwärmen mehr Honigertrag bringen würde, wie ein am Schwärmen gehindertes Volk, jedenfalls in seinem Trachtgebiet.
Zu ähnlichen Einschätzungen kommt auch J. Bretschko der auch gern Ramdohr zitiert, wenn es um die Frage der Raumgebung geht, die lt. Ramdohr im Einklang sich befinden sollte.
Nun wär natürlich von Interesse, wo Ramdohr lebte. Ich habe schon gekuckelt, habe aber nichts gefunden. Vielleicht kann mir da jemand einen Hinweis geben.
Jedenfalls würde dies meine Aussage unterstützen, daß jegliche Schwarmverhinderungsmaßnahme kontraproduktiv wäre und auch die Zucht in
Richtung schwarmträge Biene in Frage stellen.
Dies wird zwar vielen nicht gefallen aber wenn man sich so alles zusammenreimt, landet man immer wieder auf dieser Stelle.
Dazu gibt es auch Aussagen von Armbruster, der sich auch auf Ramdohr bezieht.
Na ja, jetzt kommt ja die Schwarmzeit, lets discuss!
Gruß Simmerl
Wo wohnte Dr. Ramdohr?
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Hallo Simon,
versuch doch mal, ob Du an das Buch kommst.http://retro.hebis.de/cgi-bin/make_index.pl?&RPN=1768201
Im übrigen habe ich im Netz noch einen anderen Ramdohr gefunden, der sich mit Bienen beschäftigte und 1790 darüber ein Büchlein verfasste.
Den Volltext gibt es hier:
http://edocs.ub.uni-frankfurt.de/volltexte/2006…RamdohrMABS.pdfSehr interessant, anscheinend ein Ur Warre.
Dieser lebte übrigens bei Aschersleben und könnte ein Vorfahr (Vater) Deines Ramdohr sein.
Gruß Hubert -
Danke Hubert,
den Verdacht, daß es sich um Vater und Sohn handeln könnte, hatte ich auch schon. Jedenfalls wär das Buch vom Dr. R. eine lesenswerte Lektüre.
Mal sehen, ob noch jemand etwas einfällt.
Ansonsten schönes WE an alle und viel Spaß bei den Sumseln!
Gruß Simmerl -
Hallo Simon,
hier ein kurzer Abriss:
Ramdohr, Dr. Karl August. Kgl. Preußischer Oberamtmann in Havelberg, schrieb ein Buch über „diejenige einfache Art der Bienenzucht, die den sichersten und höchsten Ertrag gewährt" und meinte damit die Korbbienenzucht mit ihrem Schwarmbetrieb. Die im Jahre 1833 erschienene Schrift trägt den Titel „Die einträglichste und einfachste Art der Bienenzucht" und bringt sehr genaue Berechnungen, mit denen der Verfasser seine Behauptungen untermauert. Ramdohr hat außerdem verschiedene Schriften über die Physiologie und Anatomie der Bienen herausgegeben und muss bei seinen naturwissenschaftlich gebildeten Zeitgenossen in hohem Ansehen gestanden haben, da er mehreren gelehrten Gesellschaften als Mitglied und auch als Ehrenmitglied angehörte.
Ramdohr, Johann Christian, Pfarrer in Groß Schierstedt b. Aschersleben, ebenfalls ein ausgezeichneter Bienenzüchter, der einen „Abriss meines Magazinbienenstandes" veröffentlichte. Er war im Gegensatz zu seinem gelehrten Namensvetter ein begeisterter Anhänger der zu seiner Zeit gerade erst aufgekommenen Magazinbienenzucht.
(Quelle: private Aufzeichnungen)
Ich hoffe, ich konnte etwas weiterhelfen.
Herzliche Grüße
Dieter -
Wie Dieter schon geschrieben hat, war der gute K.A. in Havelberg tätig - die Vorbemerkung zu seinem Buch, dass von Ludwig Armbruster, der seine Erkenntnisse sehr schätzte, neu herausgegeben wurde, hat er jedenfalls mit dieser Ortsangabe unterschrieben.
Dr. Karl A. Ramdohr: Die einträglichste und einfachste Art der Bienenzucht
Das Buch ist eine reiche Quelle an weiterführenden Literaturangaben jener Zeit und Ramdohr hatte Erfahrungen mit verschiedensten Betriebsweisen gesammelt, sowie zahlreiche Versuche durchgeführt, so dass er entsprechende Vergleiche anführen konnte.... und behauptete, daß Muttervolk mit samt seinen Schwärmen mehr Honigertrag bringen würde, wie ein am Schwärmen gehindertes Volk, jedenfalls in seinem Trachtgebiet.
Ab Seite 17 finden sich seine Überlegungen und Versuche, nach denen er von einer Schwarmverhinderungsbetriebsweise in (Warré-a-like)Magazinen zur Schwarmbetriebsweise wechselte.
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