Hallo,
ich habe mal wieder eine Frage und hoffe auf Euere Hilfe.
Letztes Jahr ist mir im Herbst eine Königin ausgefallen, gottseidank habe ich noch eine belegstellenbegattete aufgetrieben und zugesetzt. Dieses Volk hat zwar überwintert, ist aber sehr schwach (3 Rähmchen). Weil ich diese "teure" Königin drinnen habe, möchte ich das Volk auch nicht einfach auflösen/vereinigen. Was haltet ihr von folgender Vorgehensweise?
1. Ich stosse von 4 meiner besonders starken Völker je ein Rähmchen Bienen in einen Eimer
2. Vorsichtshalber behandle ich diese Bienen (Peretzin) und lass sie einen halben Tag im Dunklen
3. In die Beute mit der Königin schiebe ich ein Shiet, sodass 2 Räume entstehen (wegen den Wärmeverlust nehme ich keinen Aufsatz)
4. Am nächsten Tag kippe ich den Eimer mit den Bienen in den freien Teil der Beute und ermögliche einen kleinen Zugang zum schwachen Volk mit der Kö.
5. Wieder einen Tag später nehm ich das Shiet wieder raus, das Volk sollte nun um ca. 4 Rähmchen verstärkt sein.
Wäre sehr dankbar, wenn Ihr mir da helfen könntet.
Danke schon mal und viele Grüsse
Gerhard
Schwaches Volk mit Bienen stärken
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Einen wunderschönen guten Mittag an diesem wunderschönen guten Mittag.
Hey Gerhard,
nimm einfach zwei schüpfende Brutwaben mit wenig Bienen drauf und gib Sie dem Volk.
Das langt meisten. -
Hallo,
ich will dieses Jahr diese Methode ausprobieren bei einem schwächerem Volk:
Schwaches Volk über Absperrgitter auf Starkes Volk, (bekommt pflegebienen und die Wärme) nach ca. vier Wochen trennen, dann kommt das schwächere auf den Platz vom Starken Volk dann bekommt das schwächeres noch die Flugbienen...
und beide erweiternGrüße
Vitali -
Hallo Gerhard,
vielleicht hast Du eine Schwarmfangkiste mit einem seitlichem, großen Gazefeld. Diese dann während des Jungbienenvorspiels so vor's Flugloch Deiner stärksten Völker halten, daß sich die Bienen innen an der Gaze sammeln. Dann Deckel zu und durch die Gaze etwas füttern, damit sich ne kleine Traube bildet und Weiselunruhe abgewartet werden kann. Dann zufliegen lassen oder besser hinten einschlagen. Hast Du keinen Außenstand, von dem Du die Bienen holen kannst, ist es wegen der Räubereigefahr besser, die deutlich nervöseren Flugbienen vorher abfliegen zu lassen. Das Ganze kann man auch mehrfach (ist schonender!) wiederholen.
Diese Methode ziehe ich aus seuchenhygienischen Gründen(Nosema!) der Aufsetzmethode vor. Auch weil bei der Aufsetzmethode mit Absperrgitter meistens auch das Spendervolk für die erste Tracht ausfällt.
Herzliche Grüße, Torsten -
Hallo Zusammen,
früher bei den Korbvölkern hat man einfach einen Futterteller unter ein starkes Volk gesetzt, wenn dieser mit Bienen voll war ihn mit den aufsitzenden Bienen unter ein schwaches Volk gestellt.
Diese satten Bienen wurden dann gerne aufgenommen.
Heutzutage geht das bei modernen Beuten nicht mehr.
Vielleicht hilft Verstellen/ Tauschen mit einem stärkeren Volk.
Viele Grüße
Lothar -
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Hallo und danke für die Antworten.
An das Zusetzen einer Brutwabe habe ich auch schon gedacht, aber damit schwäche ich ein Volk stärker, als wenn ich einfach die Bienen von einem Rähmchen- aber von 4 Völkern - sammle, vermute ich mal. Ich möchte das auch in den nächsten Tagen schon durchführen.
Ich könnte die Bienen in einen Ablegerkasten stossen, behandeln und dann mit Futterteller flüssig füttern und nach einen Tag hinten in die Beute. Das würde schneller gehen als vor dem Flugloch abfangen.
Würde es denn so funktionieren, wie ich das beschrieben habe, oder hab ich da irgendwo einen grundsätzlichen Fehler?
viele Grüsse
Gerhard -
Hallo Gerhard,
sicher, so geht es auch. Ich würde nur die Behandlung weglassen. Wozu ist die notwendig, wenn die Bienen von starken, vitalen Völkern kommen? Auch übertriebenes Füttern ist nicht notwendig. Anteilige Flugbienen könnten da was falsch verstehen. Meine Methode des Bienenabfangens wende ich bei meinen B. auch nur zum Überleben an. Üblicherweise habe ich auch in den Hinterbehandlern starke Völker, die ungefähr zur Mitte der Rapstracht nicht mehr erweiterbar sind. Da benutze ich dann so ein Restvölkchen oder einen neu gebildeten Ableger als "Honigscheune". Viele volle, aber noch spritzende Honigwaben werden den vollen Völkern(nicht ganz bienenleer) entnommen, zögern den Schwarm hinaus, und der Schwächling entwickelt sich geradezu explosiv und ist für die Sommertracht einsatzbereit. Das ist eigentlich "Armbrusters Prinzip". "Die Wirkung einer Spitzenkönigin reicht über das eigene Volk hinaus!"
Herzliche Grüße, Torsten -
Moin Gerd,
Ich könnte die Bienen in einen Ablegerkasten stossen, behandeln und dann mit Futterteller flüssig füttern und nach einen Tag hinten in die Beute.... Würde es denn so funktionieren, wie ich das beschrieben habe,
Nö.
Zitatoder hab ich da irgendwo einen grundsätzlichen Fehler?
Ja, denn Du kannst keine Bienen ohne Königin in eine Ablegerkasten halten. Fremde alte schon gleich garnicht. Und ganz nebenbei schädigst Du mit der Bienenentnahme deutlich mehr als mit der Brutentnahme. Die Winterbienen werden noch und zwar dringend gebraucht den Massewechsel hin zu kriegen, die Brut zu wärmen und den ersten Nektar reinzuholen. Brutmenge und Bienenmenge gehören zusammen. Nimmst Du einem Volke jetzt Bienen weg, wird die Brut vernachlässigt. Nimmst Du dem Volke jedoch Brut weg, dann wird die vorhandene Bienenmasse sofort wieder für neue sorgen und die verblieben Brut weiterpflegen. Im Zielvolk ist schlüpfende Brut genau das Richtige. Sie macht zügig wieder Platz für Eier und ist pflegebereit.
Bienen aus einem Volke in ein anderes gekippt, gibt
- erstens (schon in der Kiste) Mord und Totschlag.
- Zweitens fliegen die zurück in ihre Stöcke und
- drittens kommen die dann mit ihren Kumpels zurück und machen das schwache Volk platt - Frühjahrsräuberei nennt man das und jeder Räuberei geht eine Eselei ... usw. kennt man ja. -
Danke Henry,
so habe ich das noch gar nicht betrachtet.
Wenn ich ne Brutwabe entnehme, soll, oder kann ich besser bis zum April warten?
Ist ja ein richtiges Dilemma:
1 Sobald als möglich den Schwächling aufbauen, aber
2.Die Brut nicht zu früh entnehmen weil das Ausgangsvolk auch zum Massenwechsel seine Jungbienen braucht
viele Grüsse
Gerhard -
Hallo Gerhard,
immer wenn ich den Begriff "Massenwechsel" oder "Bienenumtrieb" und Ähnliches im Zusammenhang mit den abgehenden Winterbienen lese, wird meistens angenommen, daß Selbige geschlossen und fast gleichzeitig den Löffel abgeben. Dem ist aber nicht so. Besonders die starken Völker haben täglich größer werdende Reserven, wie das auch aus ihrer fehlenden Schwächephase abzuleiten ist. Sie werden halt kontinuierlich stärker trotz Kälteeinbrüchen. Diese Reserven sind in der Übergangsphase zum einen Teil Winterbienen, die Eiweißpolster noch nicht abgerufen haben(oder konnten), zum anderen Teil können das bereits Jungbienen sein, die bei Pollenüberangebot(Weide) zu langlebigen Sommerbienen (Schwarmbienen!) werden und Reserven darstellen. Nur schwache Völker sind gezwungen, alles auf eine Karte zu setzen. Deshalb geht es in Jahren mit guter Weidenutzung meistens schnell mit dem Schwärmen.(bei guten Völkern zu Rapsbeginn!)
Von daher exestiert Dein Dilemma nicht wirklich, wenn Du starke Völker hast!
Gut ist, das Henry nochmals auf die Räbereigefahr hingewiesen hat.
Herzliche Grüße, Torsten -
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Hallo Zusammen,
bitte bedenkt, wenn Ihr vorhabt eine Brutwabe in ein schwächeres Volk zu hängen,
ob dieses auch in der Lage ist, diese zu wärmen.
Nachts wird es noch sehr kalt.
Einengen wäre besser.
Viele Grüße
Lothar -
Hallo, Schillbee,
Zitatimmer wenn ich den Begriff "Massenwechsel" oder "Bienenumtrieb" und Ähnliches im Zusammenhang mit den abgehenden Winterbienen lese, wird meistens angenommen, daß Selbige geschlossen und fast gleichzeitig den Löffel abgeben. Dem ist aber nicht so.
Ähm, zumindest im weisellos gewordenen Volk tun sie genau DAS.
Mein schöner Schwarm, der mir am 6. Januar die Königin tot vor die Tür gelegt hatte, ist letzte Woche noch geflogen, ab Freitag war nix mehr, und Nachschau am Samstag zeigte einen Mordshaufen sehr frisch-toter Bienen auf dem Boden, Futter noch etwa 20kg, und auch gut erreichbar, keine Bienen in den Zellen.
Ich hatte ja die Hoffnung auf eine zweite Königin da drin, aber da war keine, trotz dicker Pollenhöschen..
Im nachhinein kann ich nicht mal beurteilen, ob die Königin überhaupt angefangen hatte zu brüten, oder eben nicht und deshalb entsorgt wurde, keine einzige Restzelle mit Brut.
Allerdings waren eine Menge Bienis sehr haarig-pelzig, eben wie junge Bienen, aber das klärt leider auch nicht, was da passiert ist.:-(
Varroa war es auch nicht, ich hab ein Glas voll toter Bienen gewaschen und nur 8 tote Varroen gefunden, das ist nicht kritisch.Zitatzum anderen Teil können das bereits Jungbienen sein, die bei Pollenüberangebot(Weide) zu langlebigen Sommerbienen (Schwarmbienen!) werden
Dies ist ein sehr schmales Brett, auf was du dich da begibst.....
Letztes Frühjahr, als der Winter ähnlich mickrig war, aber dafür dauernd Kälteeinbrüche kamen, und die Bienen NICHt so früh so massiv zu brüten begonnen hatten, sind mir einige Völker durch den nicht ausreichenden Massenwechsel verstorben.
Sprich, Mitte März massives Gefliege, gut besetzte Kisten, und drei Wochen später nach dreimal Frost a 3 Tagen und da gerade eben beginnender Weidenblüte Tote.
Wenn die Winterbienen (in diesem Fall durch spätes Abfliegen auf Senf/Ölrettich/Raps bis in den Dezember hinein) abgearbeitet sind, bekommst du genau dieses Bild.
Die Alten sterben dann schneller, als die Jungen schlüpfen können (3 Wochen können eine elend lange Zeit sein...), und irgendwann kommt der Punkt, wo alle Bienen des Stocks nicht mehr in kalten Nächten wirklich ausreichen.Den Punkt hat Lothar ja gerade noch erwähnt, der wird schwer unterschätzt.
Man sieht die Bienen ja nur tagsüber, bei etlichen Graden mehr, aber wer weiß, wie winzig die Kugel nachts werden muß?:-(
Da kann eine Extra-Brutwabe schon fast sofort unterkühlen, und nach 3 kalten Nächten hin sein... -
Hallo Sabi(e)ne,
dann muss ich es eben konkreter schreiben. Wenn das Volk zur Unzeit brütet, ein Großteil der Reserven zur Erzeugung von Jungbienen einsetzt, die sich anschließend witterungsbedingt nicht reinigen, und somit auch keinen(vorhandenen!) Pollen aufnehmen und NICHT zu Langlebigen(im Sinne von längerlebenden) S und W- Bienen werden, DANN kann es vorkommen, daß die Bienen wg. fehlender Reserven und in Verbindung mit Nosema gemeinsam und plötzlich den "Löffel abgeben". Pollenaufnahme zur Unzeit(schlechtes Wetter!; Winter!), oder der Versuch derselben ruft eigentlich immer die latent vorhandene Nosema(Keine Brut; Königinnenverlust) auf den Plan.[QUOTE][Dies ist ein sehr schmales Brett, auf was du dich da begibst.....
Letztes Frühjahr, als der Winter ähnlich mickrig war, aber dafür dauernd Kälteeinbrüche kamen, und die Bienen NICHt so früh so massiv zu brüten begonnen hatten, sind mir einige Völker durch den nicht ausreichenden Massenwechsel verstorben.
Sprich, Mitte März massives Gefliege, gut besetzte Kisten, und drei Wochen später nach dreimal Frost a 3 Tagen und da gerade eben beginnender Weidenblüte Tote/QUOTE]Was glaubst Du denn, warum bei Pollenzufuhr Deine Mädels sterben???
Verwunderte Grüße, Torsten
PS: Du hast mit Deinem Beitrag gleich die Diagnose bestätigt! Leider! -
Hallo Lothar,
deshalb sprach Heike von "schlüpfenden Brutwaben", waren aber sicher die Brutwaben mit schlüpfender Brut gemeint. Und dann tritt dieses Problem nicht auf.Ich gebe Dir aber Recht, denn so genau zeitlich berechnen kann man das ja auch nicht und nicht alle Brut schlüpft Imkergerecht zur selben Zeit. Und wollen wir, laut Tautz, "dumme" Bienen?
Eigentlich sollte man sich fragen, warum diese Versuche zu dieser Zeit.
Sie haben es nicht geschafft über den "Winter" zu kommen. Traurig, teuer für den Imker, aber vielleicht gut für die Entwicklung der örtlichen Bienenpopulation. (Ausgenommen aus dieser Überlegung sind natürlich die [Rein?]Zuchtvertreter und Bienenimporeure Deines Imkerumfeldes).Ach, da lese ich doch grad, es ist auch eine "wertvolle", Belegstellenbegattete Königin, die gerettet werden soll...
Gruß
Ralph -
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