Am Wochenende hatten die Buckfastzüchter der "Gemeinschaft europäischer Buckfastimker" in Neuenstein/Aua die jährliche Züchtertagung.
Am Sonntag stellte Mag. Harald Singer aus Österreich seine Arbeit zum Thema „Die Auswirkungen kleiner Zellen auf die Vermehrungsrate von Varroamilben“. Um es gleich vorauszuschicken, die Arbeit Hrn. Singers verdient höchste Anerkennung. Viele Zuhörer waren sich einig, selten ein so gut strukturiertes Forschungsprogramm in der Bienenzucht gesehen zuhaben, nicht einmal an den Bieneninstituten. Hr. Singer untersuchte über insgesamt fünf Jahre hinweg an Hand von verschiedenen Carnica-Linien, an unterschiedlichen Standorten mit Vergleichsgruppen den Einfluß eines kleineren Zellmaßes von 4,9mm. Die wissenschaftliche Betreuung lag bei Prof. Dr. van Praagh. Insgesamt flossen Daten aus drei Jahren von fast 700 (unbehandelten!) Völkern in die Arbeit ein. Es würde den Umfang dieses Berichtes sprengen, diese Arbeit angemessen zu würdigen. Die schlussendliche Zusammenfassung lautete jedoch: Einige Bienenherkünfte, die kleine Zellenmaße von 4,9mm ausbauen und annehmen, haben in diesen eine signifikante geringere Varroavermehrungsrate als im ZM 5,5mm. Einen signifikanten Einfluß hat auch der Bienenstandort. Jedes Jahr mit seinen bestimmenden Faktoren verändert die Variablen in der Datenanalyse. Wechselwirkungen werden neu verteilt. Bei einigen wenigen Linien lag der Befall unter der Schadschwelle. Diese werden weiter gepflegt werden. Interessant war die Aussage Hr. Singers, das man bei der Buckfast-Biene aufgrund der „frischeren Genetik“ möglicherweise mehr Linien finden würde die mit den kleinen Zellmaß zurechtkommen, als im Bereich der Carnica, die ja schon seit beinahe hundert Jahren auf vergrößerten Zellen gehalten wird.