Hallo Zusammen,
ob, wann und warum unsere Bienen in kalten Zeiten Brutnester unterhalten, ist ja wichtig für die Planung unserer Winterbehandlung.
Im Zusammenhang mit dieser Frage ist im turbulenten 'Zähneklappern-Thread' ein Beitrag vom symmetrischen Bonner untergegangen, der mehr Beachtung verdient hat und den ich deshalb noch einmal hervorholen möchte.
Henry hatte die Frage nach dem optimalen Zeitpunkt der Winterbehandlung gestellt und sich für eine eher späte Behandlung ausgesprochen.
Dem stimmte jjsxsjj zu und schrieb weiter:
Zitat von jjsxsjjIch habe in dieser Hinsicht einige Messungen durchgeführt mit dem Ziel, die Brutaktivität der Bienenvölker zu untersuchen. Ergebnis: ... Ob das Brutminimum eine Brutfreiheit bedeutet, hängt davon ab, ob das Wetter frostig war. Je stärker der Frost, desto wahrscheinlicher ist, das die Bienen nicht brutfrei sind. ... (Hervorhebung von mir. /rm)
Auch ich war in der Vergangenheit immer wieder mal der Meinung, dass besonders nach sehr kalten Perioden verstärkt Anzeichen von Brut zu entdecken waren.
Kann es sein, dass der Bien in kalten Zeiten brütet, um zu heizen?
Das wäre dann ein zweiter Anlass für Brut in unseren Völkern, vollkommen unabhängig vom Vermehrungstrieb und noch weniger kalkulierbar. Und genau in der Zeit, in der wir das am Wenigsten gebrauchen können...
Ich würde gerne Eure Meinungen zum Thema erfahren. Und ich würde gerne mehr über die Messungen von jjsxsjj zur Brutaktivität wissen.
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Meine Beobachtungen in diesem Jahr könnten auch wieder für 'Brüten zum Heizen' sprechen:
- Die letzten 3 Wochen im November waren kalt und bedeckt, aber Temperaturen überwiegend frostfrei.
- Ab Anfang Dezember Nachttemperaturen auf 5°C ansteigend.
- Am 14.12. habe ich Oxalsäure geträufelt. Es war zunehmend frostig geworden. Eine gute Woche früher wäre m.E. besser gewesen, ging aber leider nicht.
- Am 14.12. waren die Diagnoseeinlagen fast 'sauber'. Nach 6 Wochen ohne Kontrolle nur geringe Wachsstraßen, nirgends Anzeichen von Brut. Lediglich bei einem Volk Eier auf der Einlage.
- Unmittelbar anschließend gab es bei uns Frost bis -12°C.
- Gestern habe ich Stichproben gemacht: Auf allen Einlagen deutlich mehr Wachsschrot als am 14.12., also auch deutlich mehr Zehrung. Dazu bei den meisten Völkern Zelldeckel von weiblichen Brutzellen, bei einem rausgeworfene Streckmaden und bei zweien sogar Wasser im Flugloch.
Viele Grüße,
Rudi