Hallo zusammen,
ich liebäugele noch mit Halbzargen als Honigräume. Die Vorteile liegen auf der Hand, geringeres Gewicht pro Zarge, keine Mittelwände und Drahtung erforderlich, bessere Erntemöglichkeit für Sortenhonige,...
Hauptaspekt für mich ist das Gewicht und der Verzicht auf MWs und Drahtung, was bei normalen Zander Waben zu Stabilitätsproblemen beim Schleudern führt.
Es gibt aber leider auch einen großen Nachteil, von dem ich gerne wüßte,wie Ihr mit dem in Eurer Betriebsweise umgeht.
Das Problem ist, dass man nun 2 Rähmchenmaße hat.
Ich kann nun nicht mehr wie gewohnt einfach nach der Ernte die HR Zargen ohne Absperrgitter aufsetzen und dann später die Unterste entnehmen.
Auf einer Zarge überwintern kommt nicht in Frage und im Frühjahr eine Dritte mit MWs aufsetzen ist auch nciht in meinem Interesse.
Mehr möchte ich dann auch nicht zu meinen Vorstellungen sagen, da ich mir gerne viele Vorschläge anhören möchte.
Ich freue mich schonauf Eure Antworten.
Betriebsweise Zander mit 0,5 Honigräumen
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Hallo Boris
die 1/2 Honigzargen haben sehr grosse Voreile, auf die ich nie mehr verzichten könnte: Keine Wabenbrüchebei bei zähem Honig, Honigwaben kommen nie mit dem Brutraum direkt in Kontakt, bei schwacher Tracht wird ein keinerer Honigraum aufgesetzt und erst später ein weiterer, was auch besser ist und die leichteren Honigzargen sind einfacher zu handhaben.Ich habe allerdings Dickwaben im Honigraum, was bei erhöhtem Wassergehalt zum Problem werden kann.
Gruss
Jon
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hallo Boris,
was du vorhast halte ich für gut. Es besteht die Möglichkeit die Halbzargen unterzusetzen, so kannst du die Grösse des Brutraumes immer anpassen. Weiters könntest du dir hohe Brutraumwaben anschaffen und nur mit einem Brutraum arbeiten.
Grüsse Peter
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Hallo.
Danke für die schnellen Antworten.Jon:
Meine Frage zielte auf die Bauerneuerung ab. Wie handhabst Du das?Peter:
Auf ein anderes Maß im Brutraum möchte ich nicht umstellen. Ich würde gerne hier mit Euch erörtern, wie eine Betriebsweise mit 2 Zander Bruträumen und 0,5 Zander Honigräumen aussehen könnte. Dadant, Zander 1,5 sowie die Teilmaße 0,5 Zander Langstroth 2/3 usw kommen für mich als Bruträume nicht in Frage.
Bitte schildere doch Dein Konzept zur Bauerneuerung.Ich hoffe sehr, dass sich noch mehr Imker zu Wort melden.
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Hallo Boris,
ich hab'mich auch schon mit dem Gedanken der Verwendung von 1/2-Zargen beschäftigt und bin für mich zu dem Schluss gekommen, das ich sie nicht verwende.Die Gründe, die dafür sprachen, waren für mich vor allem das Gewicht der vollen Ganzzargen.
Der Vorteil des Umhängens beim Aufsetzen wiegt mir da viel schwerer.
Das Untersetzen geht mit Halbrahmen gar nicht.Dagegen sprach auch, dass viele ausgesprochene Magazin-Betriebsweisen mit Halbzargen nicht mehr ausgeführt werden können. Begattungsableger, Zellenflugling, Zwischenableger, Königinnenableger, Königinnenfluglinge (alles ausführlich beschrieben im 'Wochenendimker' von K. Weiß) können im praktischen Magazinbetrieb nicht gebildet werden.
Dass ich im Gegenzug einige wenig bebrütete Waben im Honigraum habe, das stört mich weniger und ist auch beim Imkern ohne Absperrgitter der Fall.
Gruß Günter
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hallo Günter
was hat den ein Begattungsableger, Königinnenableger mit den Halbzargen im HR zu tun?
Gut, jeder wie er will, ich halte von dem dauernden rumhantieren mit umgängen, Zwischenableger nicht viel, ist eher ein dauerndes Stören des Volkes.@ Boris
wieviele Waben hast du?
schleuderst du die Frühtracht?Peter
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Hallo, guenter,
ZitatDass ich im Gegenzug einige wenig bebrütete Waben im Honigraum habe, das stört mich weniger und ist auch beim Imkern ohne Absperrgitter der Fall.
Das ist und bleibt ein Märchen!
Wenn die Bienen im BR genügend Platz haben, und wieviel das ist, bestimmen die Bienen, nicht der Imker, gibt es auch ohne Absperrgitter KEINE bebrüteten Waben im HR.
Einzige Ausnahme: die Königin ist von der hoch-schmal-brütigen Sorte, was aber weniger als 5% sind.Und für mich haben halbhohe HR nur Vorteile, man muß sich nur erst dran gewöhnen, daß die Umhängerei wegfällt. Die gibt es bei Dadant aber auch nicht.
Boris:ZitatIch würde gerne hier mit Euch erörtern, wie eine Betriebsweise mit 2 Zander Bruträumen und 0,5 Zander Honigräumen aussehen könnte.
Du nimmst im Frühjahr die unterste Zarge weg und gibst eine mit MWs drauf, und erst darüber die HR.
Wobei ich das einfacher finde, wenn man mit 3 BR-Zargen arbeitet. -
Hallo Sabine,
ZitatWenn die Bienen im BR genügend Platz haben, und wieviel das ist, bestimmen die Bienen, nicht der Imker, gibt es auch ohne Absperrgitter KEINE bebrüteten Waben im HR.
... und wohl auch keinen Honig, der ja ums BR herum bzw. direkt darüber untergebracht wird.
Aber trotzdem, gute Magazin-Betriebsweise mit Halbräumen würden mich schon interessieren - wenn es die denn gibt.
ZitatDu nimmst im Frühjahr die unterste Zarge weg und gibst eine mit MWs drauf, und erst darüber die HR.
Das halte ich z.B. nicht für sinnvoll, denn bis die Mittelwände ausgebaut und bebrütet sind ist die Frühjahrstracht vorbei und der HR ist noch leer.
Gruß
Günter -
Hallo, guenter,
Zitat... und wohl auch keinen Honig, der ja ums BR herum bzw. direkt darüber untergebracht wird.
*meine* Bienen lagern Honig brutnestfern, deine nicht?Zitatdenn bis die Mittelwände ausgebaut und bebrütet sind ist die Frühjahrstracht vorbei und der HR ist noch leer.
Und warum schaffen meine ganz locker diese auszubauende Zarge plus mehrerer HR in Naturbau?
Ich sag es nochmal, die Bienen haben ein sehr verzögertes Raumgefühl, wenn man aufsetzt. Bis sie diesen Raum wahrnehmen, dauert es u.U. bis zu 4 Wochen.
Also: früh genug aufsetzen, nicht erst, wenn der Raum darunter schon fast voll ist.
Das ist keine Esoterik, sondern Biologie, weil die Baumhöhle ja nun auch nicht von allein plötzlich größer wird... -
hallo Boris,
warum willst du eigentlich nach der Tacht keine Mittelwände aufsetzen? Diese werden bei mässiger Fütterung schnell ausgebaut.
Im Frühjahr riskierst du eventuell die Fühtracht. Falls du gute Völker hast, kommst du mit 2 Zargen im Frühjahr an die untere nicht ran.Wie wärs den damit, um jährlich eine Zarge zu erneuern:
Du machst Ableger erweiterst diese mit Mittelwänden oder noch besser mit leeren gedrahteten Rähmchen, (keine Angst, die machen nur ganz wenige Drohnenecken, wenn überhaupt) und setzt diese nach der Varroabehandlung auf.
Vorteile: Du überwinterst starke Völker mit jungen Königinnen, du kannst den untersten wie gewohnt wegnehmen.
Nachteile: du brauchst viel Beutenmaterial und die Ableger müssen gefüttert werden.Betriebsweisen als Ferndiagnosen sind schwierig, kenne dein Gebiet nicht.
Peter
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Hallo,
Zitatwarum willst du eigentlich nach der Tracht keine Mittelwände aufsetzen? Diese werden bei mässiger Fütterung schnell ausgebaut.
Yo, stimmt, für eine Zarge reicht es immer, und KS von der Ernte schaffen mit Fütterung sogar 2 Zargen bis Ende September.ZitatFalls du gute Völker hast, kommst du mit 2 Zargen im Frühjahr an die untere nicht ran.
Ähm, das ist jetzt eine Definitionsfrage, wann bei dir Frühjahr ist und wann bei mir, und was "ein gutes" Volk ist, dazu einer der Gründe, warum ich mit 3 BR-Zargen arbeite.
Zwei Völker haben mich dieses Jahr aber trotzdem veräppelt und saßen ganz unten und in der 2., mitten in dem Pollen vom Herbst...:-D.
Ich putze die Böden und tausche die Zargen, sobald es temperaturtechnisch irgendwie geht, und das ist meist zu Beginn der Weidenblüte.
Allerdings hat sich das mehr oder weniger erledigt, seitdem ich auf Schwarmvorwegnahme, KS + Naturbau, als Hauptvermehrung umgestiegen bin; damit kommt jedes Volk sozusagen jedes Jahr zu neuem Wabenbau (Brutscheunen a la nassauer, nach dem Schlüpfen behandeln und die KS damit verstärken, Wachs einschmelzen). Trotz oder gerade wegen des kompletten Neubaus gigantischer Sammeleifer..... -
Hallo Boris2,
deine Idee ist zuerst einmal gut. Ich kenne einen Berufsimker (Fähnle, Zandt)der hat dieses System auch. Ich liebäugle damit auch. Doch eines solltest du dir runterschminken. Wildbau geht nicht. Sie werden dir Drohnenbau errichten und da tragen sie nicht gerne rein. Der Honig bleibt größtenteils im Brutraum mit allen Folgen. Nicht umsonst haben die Demeterimker im Honigraum auch die "teuflischen" Mittelwände :-). Das Drahten ist mir auch wie Spitzgras. Ich würde die Oberleiste schlitzen, die Unterleiste teilen. Die Mittelwand von unten einführen und oben festlöten.
Der verstorbene Imker Schehle hatte da ein Heftchen seiner Betriebsweise mit drei Zargen Brutraumgröße und Halbmagazinen.
Gruß
Renstalimker -
Oooch, Herbert,
was hab ich dann für Bienis, daß es bei mir trotzdem geht?
Klar sind das im HR größere Zellen, aber eben KEIN Drohnenbau.
Wenn die Königin oben legt, ist unten zuwenig Platz. Normal passen sie nämlich gut auf, daß das Brutnest kompakt bleib, wegen der Heizung....edit: was nicht geht, sind Dickwaben im HR, denn die Wabengassen MÜSSEN durchgängig bleiben.
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Hallo Sabi(e)ne,
ich weiß nicht was du für Bienen hast und deshalb dazu nichts sagen kann. Ich kann also nur von meinen, so eine Art Buck Landrasse, sprechen. Meine Honigraumrähmchen sind 17 cm hoch, innen 15,5 cm. weil ich so um 1985 auf 1 1/2 Zander umgestellt habe. Zum Zwecke der unbelasteten Wachsgewinnung ließ ich bis vor drei Jahren im Honigraum größtenteils Wildbau errichten. Das war bis auf wenige Waben immer Drohnenbau. Dieser wurde über dem Absperrgitter lange nicht vollgetragen. Man hat einen Honigkranz angelegt und den Rest feinsäuberlich geputzt. Irgendwann wurde er dann doch voll getragen. Ich muss dazu einschränken, dass ich damals einen großen Wabenstand hatte. Ich "denke" mir normalem Abstand ist der Erfolg gleich. Behaupten will ich es nicht, weil ich nichts behaupten will. Siehe unten. Ich bin wohl Atheist, doch der Mann hatte recht. Die Vorgehenweise der Antroprosophen habe ich schon beschrieben. Erfahrung haben die sicher auch und würden zu gerne den wesensgemäßen Wildbau auch im Honigraum betreiben. Geht aber wohl ohne Absperrgitter nicht. Ich sollte das mal mit einer Warrebeute versuchen.Gruß
Herbert -
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