Hallo allerseits,
ich komme aus Wien und habe beschlossen einige Carnica Bienenstöcke zu halten - möglichst ohne Behandlung der Varroa Milbe. Habe den Frühjahrskurs versäumt, d.h. kann wohl erst nächstes Jahr (nach dem Herbstkurs) beginnen. Ich habe bereits einige Internetseiten und Foren untersucht und fand zwei Ansätze die niedrigen Milbendruck "versprechen".
1, ungarischer Rotationsstock, die Behauptungen die auf der Seite gemacht werden halte ich für realistisch, aber die regelmäßige Teildrehung ist natürlich nicht besonders naturnah (wie auch die ganzen Styroporstöcke oder vorgezogenen Plastikrähmchen)
2, 4,9 mm Waben mit 32mm Abstand (Kalt mit Berücksichtigung des "Housel" Index). Ich habe das Archiv durchsucht und festgestellt, daß einige hier bereits erfolgreich auf dieses Größe umgestellt haben, aber offensichtlich immer noch mit Säure behandeln, gibt es hier bereits neue Erfahrungen?
Sollte 2 hierzu Lande nicht möglich sein würde ich eine Kombination von 1+2 in Erwägung ziehen, wenn es auch deutlich teurer wird.
Wenn 2 doch möglich ist müßte ich mir vermutlich die Beuten in der etwas reduzierten Form selbst machen (Flachzarge in welchem Maß noch unklar), oder macht ein Abstand auf einer Seite nichts?
Hätte noch einige Fragen(.z.b. Flugloch oben a'la Michael Bush etc muß aber noch weiter das Archiv dazu durchforsten) will aber mein Glück nicht gleich auf die Probe stellen.
Vielen Dank,
Michael
der "richtige" Start
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Hallo, und willkommen hier,
Nr.1 kannst du vergessen, da gab es hierzulande erst im letzten Herbst Veröffentlichungen dazu, und da glaube ich den Instituten ausnahmsweise mal.
Außerdem sind die Dinger zu teuer und nicht grad bienenfreundlich, es hat auch keiner so recht untersucht, was die wechselnde Schwerkraft mit Larven im empfindlichsten Stadium anstellt. Den Milben hat es jedenfalls GAR NIX ausgemacht.....
Nr. 2 kannst du machen, Housel kannst du so halbwegs vergessen.
Dann allerdings Kunstschwärme kaufen (logisch, auf 4,9 und 32 gibt's ja nix zu kaufen), und um himmelswillen im Herbst auf Re-Invasion achten.
Den ersten Winter werden sie relativ problemlos überstehen, der zweite ist der kritische.
Danach wird es dann wieder problemloser. Stell dich aber trotzdem auf größere Verluste geistig ein, leider.
Ich behandle meine "normalen" Völker immer noch mit OS, weil ich das Risiko eines zu hohen Verlustes nicht tragen kann und will, aber mein unbehandelter "Resistenzstand" macht sich ganz gut, zumindest haben sie diese Saison bislang regelmäßig Puppen ausgeräumt, in einem Ausmaß wie bei keinen anderen Völkern.
Mehr kann ich aktuell auch nicht sagen... -
Hallo Michael,
habe die Ehre!
zu 1.) kurz: der größte Unfug der in den letzten Jahren erfunden wurde, von der Tierquälerei mal ganz zu schweigen
zu 2.) 49er mit 32mm Abstand funzt gut, ist aber kein Patentrezept gegen die Varroa, vitalisiert aber dennoch die Volksgemeinschaft. Größter Vorteil: es passt ein Rahmen mehr in die Kiste
Wenn du nur mit ein paar Völkern imkern willst vergiss' die Nicht-Behandlerei! Schnell und sofort
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Hallo Reiner,
"vergiss' die Nicht-Behandlerei! Schnell und sofort"
Weil es nur wenige Stöcke sein sollen und die Anfangsausfallquote zu hoch ist oder weil Du es für nicht machbar hältst?
Danke,
Michael -
Sabiene,
Danke, ich hatte bei 1 bezüglich Dauerverträglichkeit auch kein ganz gutes Gefühl. Die Argumentation bei 2 "kürzere" Entwicklungszeit der Larven reduziert Milben gefällt auch mir besser, Housel oder Leitrahmen (Laß gerade den Christ Bericht, 7 Träger) spricht vielleicht dafür eine ungerade Anzahl von Rahmen zu verwenden?
Michael -
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*Ich* würde damit nicht nochmal unter 30 Völkern anfangen, und das geht als Anfänger einfach nicht, das wäre eine hoffnungslose Überforderung für dich.
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Es geht nicht nur um kürzere Verdeckelungszeit, es greift alles ineinander.
Und um das beurteilen und auch sehen zu können, mußt du wenigstens ein bißchen Erfahrung haben, also verschieb das lieber auf später, wenn du weißt, was du da grade siehst und tust....
Und die Anfangsverluste können mörderisch sein, das ist ein lifetime-project..... -
natürlich las....ich
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Hallo Reiner,
"vergiss' die Nicht-Behandlerei! Schnell und sofort"
Weil es nur wenige Stöcke sein sollen und die Anfangsausfallquote zu hoch ist oder weil Du es für nicht machbar hältst?
Danke,
MichaelEben! Du wirst immer so viel Völker verleiren, dass du nie richtig zu imkern beginnst. Wie Sabine schon sagte gibt es eine Untergrenze für die erfolgreiche Erstselektion. Ausserdem spielt die Bienendichte eine Rolle. Allerdings gibt es eine Alternative wenn du relativ alleine stehst (mit deinem Stand): beginne mit nur _einem_ Volk, vermehre konsequent von diesem, beobachte die Völker genau, vernichte zusammenbrechende Völker rechtzeitig (frag' jetzt nicht wie das erkennst, das musst du lernen), vermehre vom besten Überlebenden, Anfangsverluste >70%
Achja, Housel-Positioning? Bislang ist Mr. Housel der einzige, der eine "Center-Comb" gesehen haben will! Ich auch nicht. Manche Theorien sind halt Hypothesen über die man besser nicht so viel in die Öffentlichkeit gebracht hätte
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Also ich weiss ja nicht, wie es in Österreich gehandhabt wird (und auf die schnelle findet auch Google nix) - aber grundsätzlich sollte die Situation ja nicht viel anders sein... Wenn Befall da ist (und davon ist mittlerweile auszugehen) muss behandelt werden - und wenns der Amtstierarzt anordnet (was bei uns jedes Jahr im Amtsblatt drin steht) ebenfalls.
Nicht behandeln ist also (auf jeden Fall rein rechtlich) nicht. Ist nicht, wegen ist nicht, um einen guten Bekannten zu zitieren.
Ausserdem: Was macht es (bei wenigen Völkern) für einen großen Aufwand, pro Volk ein Schwammtuch kurz anzufeuchten, und etwas Ameisensäure draufzugeben? Ist vieleicht eine Minute pro Volk, und das kann ich meistens auch mit den normalen Kontrollen verbinden, also fällt da gar nix auf.
Das ganze 3 Mal und fettich - das ist doch echt kein unzumutbarer Aufwand - da machen doch die angesprochenen anderern Betriebsweisen mehr Mühe.Was (in Österreich ja zugelassen) auch keinen großen Aufwand macht: (Aus einem Vortrag vor einiger Zeit) Thymol in Form von ApiLive VAR - 2x im Abstand von 3 Wochen die Plättchen auflegen, und das reicht auch. Keine Arbeit, die man nicht mal kurz bei der sowieso nötigen Durchsicht erledigen kann.
Dann noch 1x im Winter Oxalsäure träufeln...
Kleine Zellen & co = helfen tuts sicherlich bei dem einen oder anderen Imker - aber meines Wissens nicht als einziges Mittel, und auch nicht zuverlässig...
Mirthran
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Hallo MichaelausWien,
gestatten, daß ich auch noch mitsenfe.
Vertrau dem Reiner und der Sabi, das sind kernige Aussagen.
Ich kenn viele Imker, die können tun, was sie wollen, bei denen werden die Völker immer weniger und es gibt Imker, die können auch tun was sie wollen, bei denen werdens immer mehr, auch wenn sie weniger wollen.
Man braucht zum Imkern nicht nur Bienen und Kästen und Theorie, sondern auch ein gewisses "Händchen".
Manchen ists in den Schoß gefallen, aber die meisten müssen sich das hart erarbeiten und lernen.
Wenn Du zu den Glücklichen gehörst, Gratulation.
Wenn nicht, wünsch ich Dir viel Glück, das brauchst Du für Dein Vorhaben,
denn ich glaube nicht, daß Du Desiderata befolgst.Gruß Simmerl
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Hallo Simmerl,
Huh... welche Gott gegebenen Desiderata soll ich meiner scheinbar zweifelhaften Mentalität nach absichtlich nicht befolgen?
Erst einmal reinspringen mein "Händchen" testen und schauen was passiert ohne mich vorher möglichst breit zu informieren ist tatsächlich nicht meine Art,
Information->Entscheidung->DürchführungMichael
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...denn ists ja gut Michael!
Höre freundlich auf den Ratschlag des Alters......
Deine Mentalität zweifle ich nicht an.
Hier meints nur jeder gut mit Dir.
Wir wollen ja keinem das Imkern vermießen.
Das Gegenteil ist der Fall. Wir wollen, daß möglichst viele anfangen.
Und deshalb ja die gutgemeinten Ratschläge von Reiner und Sabi,
damit Du nicht gleich wieder die Lust daran verlierst.
Denn Völker verlieren, tut weh.Gruß Simmerl
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Gerne höre ich auf Ratschläge, auch ist mir viele Antworter aus dem Archiv als wertvolle Ratgeber bekannt. Da es einige Imker gibt die offensichtlich in den letzten Jahren einige Änderungen - weg von der geübten Praxis der letzten Jahrzehnte durchgeführt haben und damit (so scheint es) den Bienen etwas Gutes tun, versuche ich natürlich diese Informationen zu verdauen und bei meiner 1-3 Stockplanung von Beginn an, wenn eben möglich, zu berücksichtigen. Ich will sicher nicht mit Gewalt etwas Überliefertes umstoßen nur weil irgendwo im Internet eine einsame Stimme eine angeblich revolutionäre Idee hat, was ich aber auch sicherlich nicht will ist mit Antibiotika behandelte Bienen in Styroporstöcken, wäre das die einzige Möglichkeit würde ich es lassen. Und wie gesagt werde ich jedenfalls den Imkerkurs (17x2h) besuchen bevor ich Hand an die Bienen lege (Gestochen wurde ich in meiner Jugend als "Imkergehilfe" allerdings schon ).
Ich bedauere jedenfalls, wenn ich Deinen Mentalitätskommentar missverstanden habe.
Michael -
Als kleines Dankeschön gibt es das Forum in einer nahezu werbefreien Version.