Liebe Imker,
ich stolpere jetzt schon wieder über Fragen zur absoluten Schadschwelle bei Varrose. Und ich mußte und muß wiederholt Anfänger beruhigen. Doch erst jetzt entdecke ich, daß auch auf Bienen.de diese berühmten 30 Milben vorkommen. Hans-Peter Itschner schreibt da:
ZitatBei 30 und mehr Milben pro Tag (Anfang August) ist das Volk an "Varoatose" erkrankt und meistens nicht mehr überlebensfähig, daher abschwefeln.
Das ist in meinen Augen grober Unsinn und das verunsichert die Anfänger gewaltig, weil die vor einer Behandlung eben nicht sellten Anfang August mehr als 30 Milben nat. Fall haben. Zum Teil ganz deutlich mehr.
Jetzt lese ich den Pohl, 1mal1 des Imkerns:
ZitatKontrolle bis Juli: Mehr als 30 Milben pro Tag. Die Schadschwelle ist überschritten, das Volk ist nicht mehr zuretten.
Wir wissen aber alle, daß Liebigs neue Ausgabe deutlich sagt:
* unter 100 Milben im August bei anschließender sofortiger AS-Behandlung -> kein Problem.
* unter 30 Milben im November bei anschließender OS Behandlung -> kein Problem
* unter 5 Milben im Oktober -> kein Problem, Behandlung nicht unbedingt nötig.
(fast) Alle hier predigen aber eine obligatorische Winterbehandlung mit einen hochwirksamen Mittel, also Perizin, OS oder MS und (fast) alle halten sich auch dran. Man kann also vom Liebig ableiten, daß eine AS-Schwammtuchbehandlung im August eigentlich nur bis 30 Milben nat. Fall fortgeführt werden muß. Und genauso kann ich das bestätigen. Nicht nachvollziehen kann ich, wie man Anfängern empfehlen kann, in meinen Augen gesunde Völker mit 30 Milben Anfang August abzuschwefeln und auch im Juni gehört so ein Volk mit 30 Milben nicht abgeschwefelt, das wird lediglich aus der Tracht genommen und kriegt seine Säure eben sofort. Oft ist schon die einmalig Anwendung ds Schwammtuches aber so wirksam, daß der anschließende nat Milbenfall nur noch weniger als 5 Milben ausmacht. Eine zwei- oder gar dreimalige Anwendung schafft das ganz sicher.
Warum gibt es also den Wettbewerb die angebliche Todesschwelle immer früher und niedriger anzusetzen? Wollen da die Autoren Extrasicherheit einbauen oder wollen sie als fast milbenfreie Imker dastehen? Vielleicht kann ja mal ein Spättracht-(berufs-)imker was über nat. Milbenfall (in normalen Jahren) nach der letzten Schleuderung beisteuern, denn irgendwie glaub ich bei den niedrigen Schwellen, die andere propagieren sonst noch, daß ich resistente Bienen haben muß, sonst wären die ja nicht alle durchgekommen.