Hallo,
ich habe heute geschleudert. Etwa ein Drittel des Honigs ist allerdings in den Waben geblieben. Was tun?
Tragen die Bienen dien Honig um und ich probiers später nochmal oder ist der Honig verloren?
Hätte ich früher schleudern sollen, war heuer eh scho das 3. Mal.
Hm kann mir einer helfen?
Kandierter Honig in den Waben
-
-
Das Problem kenne ich.
Da hilft nur rechtzeitig schleudern.Ansonsten häng die Waben wieder rein. Entweder fressen ihn die Bienen oder tragen ihn um. Dein Honig ist also nicht verloren.
-
Das klingt verdächtig nach Melezitosehonig.
Viele Grüße,
Effendi -
bei mir war es an 3 waben ganz oben, war wohl raps der damals noch nciht schleuderreif war, weil die wabe gerade erst zu einem 10tel voll war und noch befüllt wurde
-
dies kam heute per emailverteiler vom bieneninstitut celle:
ZitatSpätsommerpflege – Was ist zu beachten nach Eintrag von Honigtau mit hohen Gehalten an Melezitose?
Einem lausigen Frühjahr folgt meist ein „lausiger“ Sommer mit Eintrag von dunklen Honigtau von Blatt- bzw. Rindenläusen. In der Regel erntet man einen würzigen, malzig, schmeckenden Honig, der beim Verbraucher großen Anklang findet, sofern der Honig flüssig und nicht grob kristallin angeboten wird.
In der Regel lässt sich Waldhonig leicht aus den Waben schleudern und sieben, im Lager lässt die Kristallisation lange auf sich warten (drei Monate und länger). Cremigen Waldhonig anbieten zu wollen, macht daher wenig Sinn, da der Zeitpunkt des Rührens (Beginn der Kristallisation) nur schwer abzuschätzen ist.
Das Abernten des dunklen Honigs muss möglichst vollständig geschehen, da eine Überwinterung auf diesem Honig die Kotblasen der Bienen stark belastet und dadurch Ruhrerscheinungen hervorrufen kann sowie die Bienen verhungern können. Daher müssen auch im Brutraum brutfreie Waldhonigwaben entnommen werden. Nach dem notwendigen scharfen abernteten sind die Futtervorräte umgehend durch Zucker- oder Sirupfütterungen zu ergänzen.- Jungvölker nicht vernachlässigen
Auch bei den Ablegern ist eine Revision notwendig, meist haben sie größere Mengen Tauhonig eingetragen, der sehr schädlich für die Überwinterung ist. Der dunkle Honig ist möglichst vollständig zu entnehmen, die Futtervorräte widerrum mit Zucker- oder Sirupfütterungen zu ergänzen.
Von einer Schleuderung der entnommenen Waldhonigwaben ist abzusehen, falls der eingelagerte Honig durch Zucker (Fütterung) verfälscht werden kann.- Melezitose - schleudern und sieben zwecklos
Ein besonderer Waldhonig ist der Melezitosehonig – in Imkerkreisen auch zu Recht „Zementhonig“ genannt. Aufgrund noch nicht geklärter Umstände produzieren Rindenläuse in manchen Jahren auf unterschiedlichsten Pflanzen den extrem schnell in Kristallisation übergehenden Melezitosezucker. Dieser Honigtau mit hohen Melezitosegehalten wird von den Bienen intensiv eingetragen und sehr schnell in den Waben fest. Der Imker bemerkt zunächst nur an der Stockwaage hohe Tageszunahmen zwischen 2-6 Kg. Die Freude über den Ertrag ist schnell getrübt, wenn es an das Ernten geht: Beim Entdeckeln findet man griesig, halbflüssig gefüllte bis komplett auskristallisierte Masse in den Zellen. Meist fällt schon das Abheben der Wachsdeckel schwer. Beim Schleudern kommt es generell zu extrem unvollständig geleerten Waben und Wabenbruch. Ein Stippen der Waben, wie beim Heidehonig, ist zwecklos.
Das Schleudergut wird auch durch Erhitzen nicht fließfähig, die Siebe verstopfen, der erntbare Honig bleibt trübe.
Ein in der Literatur beschriebenes Umtragen lassen des Wabeninhaltes (z.B. nach Einweichen oder Ansprühen mit Wasser) funktioniert in der Regel nicht. Außerdem steigt die Räubereigefahr bei diesen Methoden. Niemals darf dies Auslecken daher im Freien erfolgen. Waldhonig darf grundsätzlich nicht als Wintervorrat in den Völkern bleiben (Ruhr s.o.). Bei Melezitosehonig ist dies besonders gravierend, da den Bienen Wasser fehlt, um die Kristalle auf- oder anzulösen. Sie verhungern auf Melezitosewaben.Eine Möglichkeiten den extrem kristallisierten Honig aus den Waben als Futter zu Nutzen gibt es dennoch: Über Winter trocken lagern und durch Zuhängen als Ablegerfutter für den Bruteinschlag in der nächsten Saison nutzen.
Mit freundlicher Empfehlung Ihr Bienenzuchtberater
Guido Eich -
-
Zitat von Nds|Christian
dies kam heute per emailverteiler vom bieneninstitut celle:
Zitat.
Das Abernten des dunklen Honigs muss möglichst vollständig geschehen, da eine Überwinterung auf diesem Honig die Kotblasen der Bienen stark belastet und dadurch Ruhrerscheinungen hervorrufen kann sowie die Bienen verhungern können. Daher müssen auch im Brutraum brutfreie Waldhonigwaben entnommen werden. Nach dem notwendigen scharfen abernteten sind die Futtervorräte umgehend durch Zucker- oder Sirupfütterungen zu ergänzen.Habe Heute Abend meine Ableger durchgesehen (ohne Schutzanzug) und festgestellt, dass diese 2 - 3 Waben voller Waldhonig haben. Ich werde diese ausschleudern, da eine problemlose Überwinterung mit diesen sehr zweifelhaft ist. Nehmt euch den Rat des Bieneninstituts zu Herzen und schleudert die Ableger.
Gott sei Dank bekamen sie heuer, bedingt durch das unwahrscheinliche Trachtvorhaben kein g Zucker, sodass ich diesen Honig verwenden kann! -
Hallo Xare,
Hallo Zusammen,
Xare, wer rät so was?
Welches Institut hat das verbockt?
Die Ableger schleudern.
Haben die das tatsächlich so formuliert?
Nee, glaub ich nicht.
Höchstens Waben mit Walttrachthonig aus den Ablegern entnehmen und schleudern.
So kann ich das glauben.
Viele Grüße
Lothar -
Zitat von Lothar
Hallo Xare,
Hallo Zusammen,
Xare, wer rät so was?
Welches Institut hat das verbockt?
Die Ableger schleudern.
Haben die das tatsächlich so formuliert?
Nee, glaub ich nicht.
Höchstens Waben mit Walttrachthonig aus den Ablegern entnehmen und schleudern.
So kann ich das glauben.
Viele Grüße
Lotharöhm lothar, einfach nurmal ein post weiter über FX schauen. ich glaub, da werden deine fragen beantwortet.
-
Hallo zusammen,
danke für den Tipp, ich würde eigentlich nicht meinen Ablegern Waben entnehmen und die Wirtschaftsvölker wollte ich jetzt auch in Ruhe lassen.Nun bin ich durch Zufall drauf gekommen, daß ich überhaupt Waldhonig habe. Bei uns gibt es kaum Tannen in der Nähe, nur viele Kiefern und die honigen angeblich nicht.
Heute habe ich erfolgreich mein Schulprojekt abgeschlossen (könnte mir selbst auf die Schulter klopfen). In dessen Rahmen haben wir auch Honig geschleudert und ich hatte 2 Waben aus meinem Stock dabei. Siehe da, es kam Waldhonig raus. Jetzt kann ich nochmals unsere Völker durchgehen und nach Honig schauen.
Sieht man bei verdeckeltem Honig, ob es Waldhonig ist? An der Farbe?
Sollte man wirklich bei den Wirtschaftsvölkern auch brutfreie Waben aus dem Brutraum abschleudern? Da soll doch eigentlich alles drin bleiben.
Gruß
holmi -
Zitat von holmi
Bei uns gibt es kaum Tannen in der Nähe, nur viele Kiefern und die honigen angeblich nicht.
holmiDie Große Braune Kiefernrindenlaus honigt Juli/August zwar sehr gut, aber selten, der Honig ist im Gegensatz zum Fichtenhonig (dunkel) oder Tannenhonig (rötlich) sehr hell!!
Zitat von holmiSieht man bei verdeckeltem Honig, ob es Waldhonig ist? An der Farbe?
holmiNein, das könnte definitiv nur einé Untrsuchung!
Zitat von holmi
Jetzt kann ich nochmals unsere Völker durchgehen und nach Honig schauen.
holmiJa freu dich doch
Zitat von holmi
Sollte man wirklich bei den Wirtschaftsvölkern auch brutfreie Waben aus dem Brutraum abschleudern? Da soll doch eigentlich alles drin bleiben.
holmiDu kannst ja auch auf den Rat anderer Forumsmitglieder hören, die da immer schreiben: "Der Brutraum bleibt unangetastet" und ich sage: Raus mit dem Zeugs und durch eine Zuckerauffütterung ersetzen!
Ich schleudere die Honigwaben meiner Ableger alle aus ( Lieber Lothar, war das gramtikalisch und satztechnisch in Ordnung) -
-
Zitat von Guido Eich
... Ein in der Literatur beschriebenes Umtragen lassen des Wabeninhaltes (z.B. nach Einweichen oder Ansprühen mit Wasser) funktioniert in der Regel nicht ...
Hallo Beute und übrige Leidensgenossen,... keine Regel ohne Ausnahmen!
Es geht doch zufriedenstellend, wenn auch etwas umständlich, wie von mir hier im Forum vor 3 Jahren beschrieben:
http://imkerforum.de/viewtopic.php?p=8788#8788Der erste dort angegebene Link (Überwinterungsraum melezitosefrei bekommen) funzt nicht mehr.
Hier die Korrektur: http://imkerforum.de/viewtopic.php?p=6458#6458Seit ich mit der Bremer Warmbau-Lagerbeute imkere, ist das Umtragen noch einfacher geworden:
In dem neben dem Brutraum liegenden Honigraum stapele ich 9 leicht eingesprühte Melezitose-Waben WAAGRECHT übereinader, davor hängen einige Leerwaben.Dieser für die Bienen in unnatürlicher Weise gelagerte Honig wird sofort problemlos umgetragen.
So verfahre ich beim Einfüttern auch mit vorjährigen Zuckerwaben mit teilweise kristallisiertem Inhalt.Leider werden Euch die Tragohren der Rähmchen Schwierigkeiten machen
Bei den Kunesa-Rähmchen der Bremer-Beute lassen sich die einfach abziehen -
Jau, Xare,
so ist es eindeutig.
Viele Grüße
Lothar -
Hallo Genossen,
(im Sinne von Genießen der Imkerei!). Eine Überwinterung MIT Waldhonig ist durchaus gut möglich (wie hätten sonst auch unsere Bienen die Jahrtausende davor überlebt?).
Randwaben die mit Waldhonig ganz oder teilweise gefüllt sind, stellen kein Problem dar. Die kann man drinlassen. Beim Einfüttern werden diese ohnehin mit Futter überlagert, werden also erst im späten Frühjahr von den Bienen angepackt. Dann ist er aber sogar sehr förderlich für die Entwicklung.
Wie schon mal erzählt haben Bio-Kollegen und ich im letzten Winter Rohrzucker verfüttert, insgesamt 9 Tonnen. Der Winter war ja sehr lang, aber bei keinem sind futterbedingte Verluste aufgetreten! Ein Kollege mit einigen Hundert Völkern macht es schon seit ein paar Jahren. Die "Reinheit" des Rohrzuckers kann man durchaus mit Waldhonig vergleichen. Bei den meisten Völkern war bei mir ein Honiganteil von etwa 20% noch vorhanden. Gut, wir haben alle Buckfastbienen unterscheidlichster Couleur, aber das kann der Unterschied eigentlich nicht sein.
ABER, ein mit Waldhonig vollgepumptes Brutnest würde ich auch versuchen leerzubekommen, obwohl ich sowas noch nie selber gehabt habe.
ALSO, nur keine Panik, Hektik oder Dogmatik, aber gutes Beobachten ist angesagt!
Bitte bedenkt auch, dass das Überwintern auf Honig erst zum Problem wurde, (nein Bernhard, nicht durch die Rähmchenbude!) sondern durch die Einführung von Mittelwänden mit vergrößerten Zellen. Hier hat Freudenstein wohl die Ursache verkannt! Wie oben erzählt, überwintern meine Bienen (und die von Kollegen) auf Naturbau/kleineren Zellen mit fast jedem Futter problemlos!
-
Zitat von Reiner Schwarz
Bitte bedenkt auch, dass das Überwintern auf Honig erst zum Problem wurde, (nein Bernhard, nicht durch die Rähmchenbude!) sondern durch die Einführung von Mittelwänden mit vergrößerten Zellen. Hier hat Freudenstein wohl die Ursache verkannt! Wie oben erzählt, überwintern meine Bienen (und die von Kollegen) auf Naturbau/kleineren Zellen mit fast jedem Futter problemlos!
Na Reiner,
was schreibt denn da nachfolgend das Bieneninstitut Celle, warum brauchen wir diese noch, wenn wir es ja besser wissen. Das Überwintern früher mit Waldhonig ist ursächlich dem Blütenhoniganteil im Volke zuzuschreiben.
Ich habe noch immer den Waldhonig abgeschleudert, auch bei den Ablegern, da er mit zu wertvoll als Winterfutter ist und ich ohnehin in die Forschungen eines Bieneninstitutes weit mehr Vertrauen habe, als in pauschale Aussagen! Auch mein Vater hat dies immer so gehändelt, da wurde eben dann der "rote Zucker" aufgefüttert oder ich mach mir eben die Mühe und füttere den Blütenhonig ein!Celle schreibt!
===========================
Das Abernten des dunklen Honigs muss möglichst vollständig geschehen, da eine Überwinterung auf diesem Honig die Kotblasen der Bienen stark belastet und dadurch Ruhrerscheinungen hervorrufen kann sowie die Bienen verhungern können. Daher müssen auch im Brutraum brutfreie Waldhonigwaben entnommen werden. Nach dem notwendigen scharfen abernteten sind die Futtervorräte umgehend durch Zucker- oder Sirupfütterungen zu ergänzen.- Jungvölker nicht vernachlässigen
Auch bei den Ablegern ist eine Revision notwendig, meist haben sie größere Mengen Tauhonig eingetragen, der sehr schädlich für die Überwinterung ist. Der dunkle Honig ist möglichst vollständig zu entnehmen, die Futtervorräte widerrum mit Zucker- oder Sirupfütterungen zu ergänzen.
======================== -
Dir hat das Forum geholfen? So kannst Du es unterstützen!
Als kleines Dankeschön gibt es das Forum in einer nahezu werbefreien Version.
Als kleines Dankeschön gibt es das Forum in einer nahezu werbefreien Version.