Hallo,
ich möchte Demeter-Imker werden und interessiere mich für Dadant-Beuten.
Welche Vorteile und welche Nachteile haben diese im Vergleich zu Zander-Beuten?
Gruß,
:o Marcus
Hallo,
ich möchte Demeter-Imker werden und interessiere mich für Dadant-Beuten.
Welche Vorteile und welche Nachteile haben diese im Vergleich zu Zander-Beuten?
Gruß,
:o Marcus
Hallo, Marcus,
ich habe noch nie mit Zander gearbeitet. Ich mag meine Dadantbeuten und komme mit denen gut klar. Soviel zur Subjektivität meines Beitrags.
Wenn Du Demeterimker werden willst, mußt Du (soweit ich weiß) ein Beutensystem mit ungeteiltem Brutraum wählen. Die Möglichkeiten:
1. Dadant (am verbreitetsten. In Deutschland ist Dadant modifiziert üblicher, in der Schweiz Dadant Blatt. Der Größenunterschied ist vernachlässigbar, die Systeme sind aber nicht kompatibel).
2. Zander anderthalb (frag' mal Reiner Schwarz, der hat das) - dürfte in Süd- eher als in Norddeutschland verbreitet sein.
3. Deutschnormal anderthalb (wohl eher in der Nordhälfte).
Ich weiß nicht, wie viel Du schon gelesen hast. Das "anderthalb" bezieht sich auf das Maß des Brutraumrähmchens. Für die Honigräume wirst Du Ganz- 2/3- oder halbhohe Zargen und Rähmchen nehmen.
4. Einraumbeute (Entwicklung der Fischermühle). Vorteil: Demeter ultraorthodox. Nachteile: schweineteuer, völlig andere Betriebsweise, noch keine langjährigen Erfahrungen, und Du bist damit der totale Exot. Wenn Du nicht gerade in Rosenfeld wohnst, wird Dir vor Ort kaum jemand damit weiterhelfen können, wenn Du Probleme hast. Und die wirst Du haben, egal mit welcher Beute Du arbeitest.
Natürlich kannst Du auch in "normalen" Zanderbeuten weitgehend demetergemäß imkern. Petra S. führt einige Völker i. W. nach Demeterrichtlinien in Deutschnormal. Und der Honig ist hervorragend . Wenn es Dir aber auf das ungehindert in den klassischen Gerstung-Spiralen angelegte Brutnest ankommt, wirst Du um eine ungeteilte Wabe in der unteren Etage nicht herumkommen. Und das ist, ehrlich gesagt, schon ein ästhetisches Erlebnis *schwärm*.
Viele Grüße und viel Erfolg,
Johannes
Hallo Marcus,
bei Zander oder Deutschnormal aber auch bei Langstroth hat man in der Regel die Brut meist über 2 Zargen verteilt und im Honigraum in der Regel auch die gleichen Rähmchengröße. Dies kann man nun als Vorteil sehen oder auch als Nachteil!
Ich selber habe auf Zander meine ersten Bienenerfahrungen gesammelt, und war sehr von diesem System überzeugt!
Gerade hier im Schwarzwald war die Meinung mit Zander besser zurecht zu kommen, weil man den Tannenhonig so am Besten aus dem Wintersitz bekommt!
Seit nun über 20 Jahren hab ich auch Dadant. Und ich möchte nicht mehr zurück zum Zander!
Vorteile Dadant:
nur wenige Waben im Brutraum sind bei Schwarmtrieb zu kontrollieren!
klares trennen von Honigraum und Brutraum! gut für Sortenhonig!
daher auch ideal für den Einsatz von Bienenfluchten. Auch für kleine Ernten gut! Brutraum kann der Legeleistung der Königin optimal angepasst werden durch den Schied!
Wenig Transportraum für die täglichen arbeiten!
Langer Zehrweg für lange Winter!
Kompakter Bienensitz, sprich keine Wolkenkratzer
Nachteil:
Bauerneuerung im Brutraum nicht ganz einfach!
Schwere unhandliche Beuten beim Wandern!
meistens extra Ablegerkisten notwendig!
zweilerlei Rähmchen im Betrieb!
wenn man nicht aufpasst, dann nimmt man den Bienen die Reserven beim abernten!
Insgesammt ist die Handhabung etwas schwieriger für Anfänger!
Hallo,
ich halte ehrlich gesagt nichts von Dadant, die Bauerneuerung ist sehr umständlich, genauso mit DN 1,5 oder doppel Zander.
Ich möchte die Waben von Dadantimkern nicht geschenkt haben, für die Volksgesundheit nicht gerade optimal.
Wenn ich vor dieser Entscheidung stehe kommt für mich höchstens DN oder Zander in Frage.
Ich frage mich nur was an Dadant so toll daran sein soll, die Bauerneuerung ist für mich am wichtigsten, wenn diese nicht einfach ist kann man so eine Beute vergessen.
können die Meinungen sein Michael! Und ich möchte das DN-Spielzeug nicht mehr geschenkt haben.
Ich finde so auf einen Punkt wie Bauerneuerung kann man das Thema "Beute " nicht reduzieren. Da gibts viel mehr wie toyotafan schon aufgezeigt hat. Die Bedeutung der Bauerneuerung wird sehr überschätzt. Schwärme werden dir z.B. nie in leerstehende Beuten mit frischem Wabenbau einziehen, sondern fast ausschließlich in "alten" Wabenbau.
Man muss halt auch mit dem System zurechtkommen. Das tun Imker offensichtlich mit beidem, und erfolgreich.
Die Aussage "Dadant ist nicht gut für die Volksgesundheit" - weit aus dem Fenster gelehnt!! Wäre mal interessant in welchen Beuten wir anteilsmäßig mehr Faulbrut, Kalkbrut etc. finden. Bedenke dabei, dass DNM im Sinne des Erfinders für HBB gedacht war.
Vielleicht können wir uns auf folgendes einigen:
Dadant und DNM/ZA sind gleichberechtigte, ausgereifte Beutensysteme, die eine eingefleischte Anhängerschar haben. Liebhaber der beiden System beziehen ihre Befürwortung aus einer unterschiedlichen Gewichtung der einzelnen Eigenschaften des jeweiligen Systems.
Es lohnt sich nicht sich wegen ein paar Kisten die Köpfe einzuschlagen. Toleranz bitte!
Und THBs und Langstroth auch....
Hallo Großraumimker, Dadant, Langis & Co,
Hochhäuser, Türme oder Flachstrecken - alles hat Vor- u. Nachteile.
Alles in einer Ebene- gute Durchsicht aber Transportaufwand. Wolkenkratzer müssen es bei "normalen" Magazienen nicht werden.
Meine Langstroth´s sind mit EINER Brutetage und einem HR noch beweglich, Die Kisten sind eigentlich groß genug um mit einem BR auszukommen. Sortenhonig wenn gute Tracht kein Problem, bei Läppertracht - vergiss es. Da haben DNN auch als Hecklader bessere Möglichkeiten. Deshalb hab ich als Wanderbeuten die Langis und zu Hause am Feststand DNN Hinterbehandler. Ableger sind kein großes Problem, die DNN Rämchen passen mit ner Leiste in die Langis, die Langis gehen gerade so in die DNN Hinterbehandler (DDR Kisten) +Scheibe keine Dämmung in den HR. Gitter raus unten DNN rein, auslaufen lassen und raus die "Latschen". Naja ETWAS kompatibel, leider nicht voll.
Gruß Knäcke
Hallo Miteinander,
die Beuten (Glaubensfrage) muss jeder für sich selbst beantworten. Diese Beantwortung kann aber meist nur erfolgen, wenn man die Beutensysteme selbst ausprobiert.
Ich konnte mit der Dadant nicht viel anfangen, da ich sehr viel Wert auf frischen Wabenbau lege und es hasse, wenn die Bienen bei den großen Brutraumwaben riesige Waldhonigkränze anlegen, bei Blütenhonig sehe ich das noch ein. Auch die Spielerei mit dem Schied ging mir auf den Keks.
Meine Argumente:
Die Schwarmkontrolle schenke ich mir meistens
Sortenhonig kann ich auch mit der Halbzarge ernten.
Bienenfluchten kann ich bei meinen DNM Beuten auch problemlos einlegen!
Zehrwege waren bei zweizariger Überwinterung bei richtigen Beespace noch nie ein Problem.
Andere gehen in den Kraftraum und ich stemme eben gerne volle Honigzargen.
Wenn ich Koniginnen züchte wird ein Volk ausgewählt, der Rahmen den ich bei der Cloake Boardmethode benötige zwischen die zwei Brutzargen gelegt und los geht es. Bei Dadant im weiselrichtigen Volk geht nicht so einfach bzw. gar nicht.
Mag sein, dass die Dadantbeute bei Buckfast in Verbindung mit ausschließlich guten Rapstrachten eine gute Betriebsweise zulässt, aber in meiner Imkerei, die eher auf Spättracht ausgelegt und auf meine Idealvorstellungen ausgelegt ist, konnte diese mich nicht überzeugen!
Hallo Mitstreiter,
eigentlich ist alles gesagt:
Viele Leute -wie auch ich- allerdings, die außer vielleicht in Freudenstein 2/3 (:))wahrscheinlich mit fast allen Massen und Beuten wenigstens ein klein wenig Erfahrung gesammelt haben, schwören auf Beuten mit ungeteiltem Brutraum.
Wie man das Maß letztendlich nennen mag, sei mal dahin gestellt.
Wenn ich mir dann die Weltimkerei und die meisten Berufsimker anschaue, bestätigt sich diese Meinung noch.
Ich habe den Umstieg, den ich vor drei Jahren getan habe, keine Sekunde bereut.
Im Gegenteil, ich bin schneller damit fertig geworden, als geplant.
Über die Argumente brauche ich nichts zu erzählen, die hat Reiner letzt endlich fast komplett erwähnt.
Hallo zusammen,
einen Recht herzlichen Dank an Euch alle!
Die ausführlichen Antworten sind eine echte Bereicherung für mich, die mir kein Fachbuch bieten kann.
Das ich in die Imkerei einsteige, steht nun mittlerweile fest. Ich hoffe, daß ich mit Eurer erstklassigen Unterstützung auch in Zukunft rechnen darf.
Vielen Dank,
:o Marcus
Ich konnte mit der Dadant nicht viel anfangen, da ich sehr viel Wert auf frischen Wabenbau lege und es hasse, wenn die Bienen bei den großen Brutraumwaben riesige Waldhonigkränze anlegen, bei Blütenhonig sehe ich das noch ein. Auch die Spielerei mit dem Schied ging mir auf den Keks
Hallo Franz,
meine Dadantvölker führe ich zurn Zeit auf 9 Brutwaben( wird der Volksstärke angpaßt). Der Vorteil dabei ist ich habe den Honig dort wo ich ihn haben will nämlich im Honigraum. Außerdem lagern sie kaum Pollen ein ( kaum Schwarmtrieb).
Die Dadantbetriebweise mit Schied ist meiner Meinung nach keine Spielerei sondern ein Kinderspiel :D.
Und vor allem viiieel wirtschaftlicher
Gruß biene100[/u][/b][/quote]
Hallo,
wenns hier schon um den Schied geht, würde mich interessieren wie groß wird dieser hergestellt? Wie ein Rähmchen oder schließt dieser den offenen Raum ganz ab?
fragt bernie
Hallo Bernie,
das Schied ist so gross wie ein Rähmchen. Die Verwendung des Schiedes zu verstehen ist wichtig, sonst wirst du mit der Dadantbeute weniger Erfolg haben. biene100 hat den Grundtenor gut getroffen. Völker nach der Auswinterung so führen, dass keine großen Pollenbretter im Brutraum sind. Absperrgitter drauf. Schwarmtrieb minimalst! Honigertrag optimal!
Hallo Dadantimkers,
habe da mal eine Frage zum besseren Verständnis:
Der Schied!
Für mich nur vorstellbar bei Querbau.
Also eine Einengung des Brutraumes von hinten.
Liege ich mit meiner Vorstellung falsch?
Diese Frage liegt mir schon lange auf der Zunge.
Viele Grüße
lothar